Montag, 17. Oktober 2011

Über die Angst vor dem Flirten

Hallo zusammen,
vielleicht erinnern Sie sich noch an Ihre Tanzstundenzeit und die Wahl eines Tanzpartners. Wenn es bei Ihnen so war wie bei mir, dann mussten sich Männer und Frauen einander gegenüber in einer Reihe aufstellen und die Männer wählten dann ihre jeweilige Partnerin für diesen Tag aus. Die Männer riskierten dabei, von der Frau ihrer Wahl nicht akzeptiert zu werden. Wer bis zum Schluss übrigblieb, für den war das ganz besonders peinlich.

Mit ähnlich klammen Gefühlen gehen wir vielleicht auch heute noch auf das andere Geschlecht zu. Einem kurzen Hallo zu einer fremden Person gehen vielleicht minutenlange innere Diskussionen „Soll ich oder soll ich nicht? Was, wenn ich nicht bei ihr lande?“ voraus. Selbst lediglich Blickkontakt zu ihr aufzunehmen, kann uns bereits als großes Risiko erscheinen.

Was aber macht es uns so schwer, einem anderen Menschen gegenüber unser Interesse zu zeigen?

Nun, wir gehen an einen Flirt meist nicht unbeschwert mit der lockeren Einstellung heran „Mal schauen, wie der andere reagiert“, sondern geben der Reaktion unseres Flirtpartners weitaus mehr Gewicht. Von seiner Reaktion machen wir abhängig, wie wir uns selbst sehen.

Unser Selbstwertgefühl erhält einen großen Schub, wenn unser Flirtpartner in spe auf unser Flirtangebot eingeht:

- Lächelt er zurück, dann sehen wir uns als attraktiv.
- Führen wir ein gutes Gespräch mit ihm, dann sehen wir uns als interessant.
- Gibt sich der andere mit uns ab, dann steigt unsere Achtung uns selbst gegenüber.

Umgekehrt, wenn der andere uns „abfahren“ lässt, dann folgern wir daraus,

- dass wir nicht interessant genug sind.
- dass wir unattraktiv sind.
- dass wir nicht liebenswert sind.

Haben wir schon vorab ein geringes Selbstvertrauen, dann rechnen wir mit dem Schlimmsten – mit Zurückweisung und Blamage. Sollte der Korb tatsächlich kommen, dann hängt es noch von vielen weiteren Faktoren ab, wie stark wir uns davon getroffen fühlen. In dem Artikel Angst vor einem Korb und Zurückweisung hat der Psychotherapeut Rolf Merkle viele Gründe dafür aufgelistet.

Gibt es also keinen Weg, ohne oder zumindest mit weniger Angst zu flirten?

Doch, dass flirten nicht mit Angst verbunden sein muss, beweisen uns die Charmeure, die leidenschaftlich gerne flirten. Und zweitens hat jeder von uns die Fähigkeit, seine Ängste, also auch die Angst vor dem Flirten, zu beeinflussen.

Neugierig geworden? Dann schauen Sie sich die konkreten Tipps, wie Sie mit einer Zurückweisung umgehen können, an.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Leichtigkeit beim Flirten.

Ihre Miss Psycho

Keine Kommentare: