Montag, 16. Juli 2012

Über den Körper die Stimmung beeinflussen

Hallo zusammen,
beginnen wir unsere gemeinsame Zeit heute einmal mit einem kleinen Experiment. Nehmen Sie jetzt gleich einmal die Körperhaltung ein, die Sie einnehmen, wenn Sie total gelangweilt sind. Vermutlich lehnen Sie sich hierzu zurück, rutschen in eine bequeme Couch-Fernseh-Position. Ihr Kopf fällt leicht nach vorne oder nach hinten. Sie legen einen gelangweilten Gesichtsausdruck auf. Vielleicht beginnen Sie sogar zu gähnen. Lassen Sie diese Körperhaltung ein wenig wirken.

Und nun, da ich schließlich nicht will, dass Sie meinem Text mit einem Gefühl von Langeweile begegnen, setzen Sie sich aufrecht und gespannt hin. Sie halten den Kopf gerade und betrachten aufmerksam meinen Text. Lassen Sie diese Haltung ein wenig wirken.

Haben Sie einen Unterschied in Ihren Gefühlen und Ihrem Körper bemerkt? Wenn Sie sich auf das kleine Experiment eingelassen haben, dann haben Sie gespürt, dass sich bei einer gelangweilten Körperhaltung tatsächlich auch das Gefühl der Langeweile einstellt. Umgekehrt führt eine gespannte, aufrechte Körperhaltung zu einem Gefühl von Wachheit und Aufmerksamkeit, Sie sind neugierig und interessiert.

Was bedeutet dieses Experiment aber nun für Ihren Alltag?

Es bedeutet, dass Sie Ihre Körpersprache gezielt einsetzen können. So können Sie sich, wenn Sie z.B. der Langweile entgegenwirken möchten, ganz bewusst aufrichten, tief ein- und ausatmen und aufmerksam Ihren Blick nach etwas Interessantem Ausschau halten lassen. Wenn Sie sich beruhigen wollen, atmen Sie in dem Rhythmus, in dem Sie gewöhnlich im Ruhezustand atmen. Entspannen Sie außerdem gezielt Ihre Muskulatur. So helfen Sie sich, schneller wieder die Stimmung und Verfassung zu verspüren, die Sie sich wünschen.

In meinem Artikel Wie wir über unsere Körpersprache unser seelisches Befinden beeinflussen finden Sie weitere Strategien.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei, mit Ihrer Körpersprache zu experimentieren.

Ihre Miss Psycho

Montag, 9. Juli 2012

Mein Partner sucht den Streit mit mir....

Hallo zusammen,
immer einmal wieder suchen Menschen in meiner Praxis um Rat, weil es in ihrer Partnerschaft nur Streit gibt. Gleichgültig, wie sie sich verhalten, ihr Partner findet immer wieder etwas an ihrer Person oder ihrem Verhalten, was ihn dazu bringt, einen Streit zu beginnen. Gewöhnlich beschreiben sie ihre Situation so, dass sie mit allen anderen Menschen friedlich zusammen sein können, aber es einfach mit ihrem Partner nicht klappt. Sie wünschen sich nichts sehnlicher als eine harmonische Partnerschaft.
Meist ist es ein langwieriger Weg, bis sie den Weg in meine Praxis finden. Zunächst einmal zweifeln sie an sich selbst, nehmen die Vorwürfe ihres Partners ernst und fragen sich, was an ihnen verkehrt ist. Sie kämpfen darum, ihren Partner zufrieden zu stellen, indem sie sich zurücknehmen, beschwichtigen und sich besonders um ihn bemühen. Doch immer wieder müssen sie die Erfahrung machen, ihrem Partner nichts Recht machen zu können. Irgendwann beginnen sie dann, das Verhalten ihres Partners losgelöst von ihrer eigenen Person zu sehen. Sie erkennen, dass das Problem in ihrem Partner liegt. Er „produziert“ quasi den Grund für den Streit selbst. Im Volksmund beschreibt man ein solches Verhalten richtigerweise als „Streitsucht“ – wörtlich genommen derjenige, der den Streit sucht......

Hinter dem streitsüchtigen Verhalten können sich viele unterschiedliche Motive verbergen – angefangen von Minderwertigkeitsgefühlen bis hin zur Suche nach Aufmerksamkeit und Liebe. Mehr über die Motive streitsüchtiger Menschen erfahren Sie in meinem Artikel Streitsucht in der Partnerschaft.

Das Zusammenleben mit einem streitsüchtigen Menschen ist schwer. Es kostet viel Kraft und fast immer geht es auf Kosten der Lebensfreude und Unbeschwertheit. Da die Gründe für das streitsüchtige Verhalten in der Person des Streitsüchtigen liegen, hat jedoch nur er den Schlüssel für eine Veränderung in der Hand.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie viele Menschen in Ihrem Umfeld haben, die in der Lage sind, die positiven Seiten an Ihnen zu entdecken und zu schätzen.

Ihre Miss Psycho

Montag, 2. Juli 2012

An einer kleinen Notlüge ist doch nichts verkehrt, oder?

Hallo zusammen,
heute wollen wir uns mit einem heiklen Thema befassen – den Notlügen.

Nach einer Definition, die im internet zu finden ist, ist die Notlüge „eine Falschaussage zum eigenen Vorteil, meist ohne böse Absicht“.
Im Volksmund verwenden wir den Begriff Notlüge meist, wenn wir etwas sagen oder tun, um unser Gegenüber nicht zu verletzen bzw. unsere Beziehung zu ihm zu schützen.

Ganz ohne Notlügen im Zusammenleben mit anderen auszukommen, ist sehr schwierig. Dies hat der Journalist Jürgen Schmieder in einem Selbstversuch hautnah erlebt. Er hatte sich vorgenommen, vierzig Tage lang nur die Wahrheit zu sagen. In seinem Buch mit dem Titel "Du sollst nicht lügen!" hat er seine Erfahrungen, die nicht immer positiv waren, zusammengefasst. Sowohl für ihn als auch für sein Umfeld war es eine große Herausforderung, die Wahrheit zu sagen bzw. zu ertragen.

Ab wann wir etwas als Lüge oder Notlüge bezeichnen, ist auch sehr schwierig zu definieren. Ist es z.B. schon eine Lüge, wenn ich auf die banale Frage des Nachbarn „Wie geht es Ihnen?“ mit „danke, gut“ antworte, obwohl es mir heute miserabel geht?
Ein weiterer Klassiker, bei dem sehr häufig die Unwahrheit gesagt wird, ist die Antwort auf die Frage: „Gefällt dir mein Geschenk?“

Ich möchte Ihnen vorschlagen, sich mal einen Tag lang zu beobachten und Ihr Verhalten zu hinterfragen:
Benutzen Sie Notlügen? Wann, aus welchem Motiv bzw. mit welchem Ziel?
Was glauben Sie, würde passieren, wenn Sie an dieser Stelle die Wahrheit sagen würden?

Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er es mit der Wahrheit hält. Meine persönliche Sichtweise finden Sie in meinem Artikel Weshalb wir nicht ohne Notlügen auskommen.

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit

Ihre Miss Psycho