Montag, 13. Dezember 2010

Sich selbst lieben – zu viel des Guten?

Hallo zusammen,
eines der wichtigsten Themen in meiner therapeutischen Arbeit ist das Thema Selbstannahme bzw. Selbstliebe. Gleichzeitig begegnen viele Menschen dem Wort Selbstliebe mit einem gewissen Widerstand oder sogar mit totaler Abwehr. Für sie klingt Selbstliebe nach Arroganz, Egozentrik, Egoismus, etc. Ihr Bild von Menschen, die sich selbst lieben, ist negativ gezeichnet: Vor lauter Selbstvergötterung und Überheblichkeit, so glauben sie, sehen diese Menschen nur sich und ihre Bedürfnisse. Sie machten andere Menschen klein und missachteten deren Wünsche und Bedürfnisse. Von Reflexion und kritischer Infragestellung des eigenen Denkens und Handelns gäbe es bei ihnen keine Spur.

Zugegeben, wenn Selbstliebe wirklich all diese negativen Dinge bedeuten würde, dann wäre es auch nicht erstrebenswert, zu lernen, sich selbst (mehr) zu lieben. Doch in Wirklichkeit können wir Selbstliebe mit der Liebe zu einem anderen Menschen, zu einem Partner oder Kind vergleichen. Selbstliebe hat in keiner Weise mit Egozentrik und Arroganz zu tun. Ausgehend davon, dass wir uns selbst mit Stärken und Schwächen zumindest annehmen oder sogar lieben, können wir auch andere Menschen leichter bedingungslos annehmen oder lieben. Wenn wir uns selbst lieben, dann haben wir uns gegenüber eine vertrauensvolle und liebevolle Haltung und denken aber auch gleichzeitig über die Auswirkungen unseres Denkens und Verhaltens auf andere nach. Mehr über die Vorteile der Selbstliebe finden Sie in dem Artikel Die positiven Seiten der Selbstliebe.

Gehören Sie zu den Menschen, die sich wesentlich schneller kritisieren als sich loben und annehmen? Dann schauen Sie einmal in die 7 Tipps für mehr Selbstliebe.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich in Zukunft ein guter Freund sein können bzw. ein guter Freund bleiben.

Ihre Miss Psycho

2 Kommentare:

Franz Josef Neffe hat gesagt…

BESCHEIDEN ist nicht, wer sich klein macht sondern wer sich groß sein lässt.
Der gute Mann / die gute Frau denkt an sich selbst ZUERST. Oder glaubst Du, wenn Du Dich um Deine Kräfte und Talente nicht kümmerst und mit ihnen nicht kannst, dann würden Dich die Kräfte anderer mit sich üben lassen? Das Leben stellt uns SEINE Kräfte zur Verfügung, damit wir GUT LEBEN; wenn Du dem Nachbarn Deinen Kartoffelschäler leihst, erwartest Du sicher auch, dass er GUT damit umgeht. Na, und wenn wir schon unseren Körper wenigstens dreimal am Tag füttern, dann werden wir uns und dem Leben doch wohl nicht gerecht, wenn wir Geist und Seele jeden Tag durchgehend hungern lassen. Sich selbst nicht zu lieben, zu achten, zu pflegen, ist ein Experiment, das keiner ewig aushält. Selbst unsere Fehler dienen uns noch, da sie uns zeigen, was uns fehlt. Sich selbst zu lieben DIENT dem Leben nund der Lebensqualität. Da sind wir auf einem guten Weg.
Mit herzlichem Gruß
Franz Josef Neffe

Traumkirschen hat gesagt…

interessanter blog!
viele grüße:)