Donnerstag, 27. Dezember 2012

Gute Vorsätze haben doch gar keinen Sinn!

Hallo zusammen,
das alte Jahr neigt sich dem Ende zu. Für viele Menschen ist dies die Zeit, in der sie sich für das neue Jahr neue Ziele setzen bzw. Vorsätze, sich zu ändern, fassen.

Haben Sie auch schon einmal oder sogar jedes Mal, wenn Sie sich zum neuen Jahr etwas vorgenommen haben, die Erfahrung gemacht, dass Sie den Vorsatz nicht ein- oder durchgehalten haben? Haben Sie deshalb vielleicht sogar den Entschluss gefasst, sich gar nichts mehr vorzunehmen?

Dann geht es Ihnen wie vielen Menschen. Vorsätze einzuhalten kann schwierig sein. Zwei Gründe spielen dafür eine große Rolle:

- Neue Verhaltensweisen zu erlernen, ist immer mit einem gewissen Risiko verknüpft, denn wir wissen nicht so genau, was uns erwartet. Wir verspüren möglicherweise Unsicherheit oder gar Angst davor. Wir müssen unsere Bequemlichkeit und Geborgenheit verlassen, was wir nur ungern tun.

- Sobald wir eine Gewohnheit entwickelt haben, schaltet unser Gehirn quasi auf Autopilot. Es meldet uns dann nur, wenn wir etwas tun, was der Gewohnheit zuwiderläuft. Und genau diese innere Stimme macht es uns dann eben schwer, eine alte Gewohnheit aufzugeben. Haben wir z.B. den Vorsatz gefasst, nicht mehr rauchen zu wollen, so meldet unser Gehirn in den Situationen, in denen wir bisher geraucht haben „Ich brauche jetzt unbedingt eine Zigarette“ und wir verspüren ein körperliches Verlangen.

Doch ist es uns natürlich auch möglich, unsere Vorsätze einzuhalten. Hierbei kommt es, Gott sei Dank, nicht auf die vielgerühmte Willenskraft an. Wir können unser Gehirn und unseren Körper ermutigen und unterstützen, in unsere Richtung zu gehen.

Auf das Wie neugierig? Dann habe ich für Sie einige wirkungsvolle Strategien, wie Sie gute Vorsätze für das neue Jahr in die Tat umsetzen, zusammengestellt.

Einige Erste Hilfe Strategien, wie Sie am besten mit einem Rückfall in eine alte Gewohnheit umgehen, habe ich auch noch für Sie.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Jahresausklang und im neuen Jahr viel Erfolg beim Umsetzen Ihrer Vorsätze.

Ihre Miss Psycho

Montag, 17. Dezember 2012

Weihnachten mal anders

Hallo zusammen,
Festtage, insbesondere Weihnachten, verbinden wir gewöhnlich mit Geschenken. Wir wollen unseren Lieben und Freunden eine Freude machen, indem wir ihnen etwas schenken. Manchmal quälen wir uns lange damit, was wir denn schenken sollen. In unserer Zeit sind es viele von uns gewöhnt, sich dann etwas zu kaufen, wenn sie es sehen. So gibt es gar nicht mehr so viele, zumindest erfüllbare Wünsche auf ihrem Wunschzettel. Und das für alles eintauschbare Geld ist schließlich nichts, womit wir unsere Liebe und Dankbarkeit ausdrücken können.
Nur Kinder und Menschen, die kein eigenes Geld zur Verfügung haben, haben noch viele Wünsche, sind eifrige Wunschzettel-Schreiber und dankbare Abnehmer von kleinen und großen Geschenken.

Doch gibt es noch andere Möglichkeiten, Freude zu bereiten, als den anderen mit einem Päckchen zu beglücken. Ich denke dabei an Worte und Gesten. Wir brauchen dabei keine großen Reden zu schwingen. Es genügen kleine Worte und Sätze wie etwa:

Es ist schön, dass es dich gibt.
Danke für all das, was du für mich getan hast.
Ich bin so froh, dich zu sehen.
Ich freue mich, bei dir/euch zu sein.
Ich liebe dich.
Ich fühle mich wohl mit dir.
Ja, gerne.
Es ist schön, dass es dich/euch gibt.
Wie geht es dir?
Was kann ich für dich tun?


Indem wir uns Zeit nehmen, uns unserem Gegenüber zuwenden, Interesse zeigen, zuhören, ihm mit Achtung begegnen, ihn akzeptieren, schenken wir ihm etwas, was er sich mit keinem Geld der Welt kaufen kann. Und ein Händedruck, eine Umarmung oder ein Küsschen können die Wirkung noch verstärken.

Auch ein kleiner Gutschein dafür, mit ihm nach Weihnachten etwas zu unternehmen, was er sich schon immer gewünscht hat, oder etwas für ihn zu tun, kann viel mehr bedeuten als ein Geschenk aus dem Kaufhaus. (Und es kann im übrigen für uns auch aufwändiger sein, als schnell etwas übers internet zu bestellen).

Und diese kleinen Geschenke in Worte oder Gesten beinhalten auch ein Geschenk für uns: In uns selbst entstehen genau dieselben wohltuenden, liebenden Gefühle, die wir unserem Gegenüber vermitteln wollen. Und je häufiger wir sie äußern, je mehr Menschen wir damit beglücken, umso besser wird es uns selbst auch gehen.

Ich wünsche Ihnen eine friedliche Zeit und viele Möglichkeiten, Liebe zu verschenken und zu verspüren.

Ihre Miss Psycho

Montag, 3. Dezember 2012

Oh, wie ist das peinlich!

Hallo zusammen,
viele Fernsehsendungen basieren darauf, dass wir uns als Zuschauer über die Ungeschicklichkeit oder Unfähigkeit anderer amüsieren. Wir sollen uns daran erfreuen, wenn ein Teilnehmer bloßgestellt wird oder sich blamiert. Ob dies dem Regisseur gelingt und die Sendung genügend Zuschauer findet, hängt von uns ab.

Auf jeden Fall fällt es den meisten von uns aber leichter, über die Ungeschicklichkeit anderer zu lachen als über unsere eigene. Sich vor anderen zu blamieren, erleben wir als peinlich. Ja, manche von uns tun alles dafür, mögliche peinliche Situationen zu vermeiden. Wir hindern uns z.B. daran, Neues auszuprobieren oder Dinge zu tun, in denen wir nicht perfekt sind. Dadurch rauben wir uns eine ganze Menge Spaß und Unbeschwertheit in unserem Leben. Passiert uns tatsächlich etwas, was wir als blamabel und peinlich bewerten, möchten wir am liebsten vor Scham im Erdboden versinken.

Was aber können wir tun, um uns mehr Spontaneität und Unbeschwertheit zu erlauben und gelassener mit ungeschicktem Verhalten oder einer Schwäche umzugehen? Auch wenn wir uns noch so sehr anstrengen, wird es in unserem Alltag immer einmal wieder Situationen geben, in denen wir nicht so perfekt erscheinen, wie wir gerne sein möchten.

Einige Tipps, die Ihnen helfen, weniger Angst vor einer Blamage zu haben, und Tipps für den gelassenen Umgang mit einer Blamage habe ich zusammengestellt.

Wenn Sie unter Angst vor dem Erröten, Zittern oder generell vor der Bewertung anderer Menschen haben, finden Sie hilfreiche Videos auf dem Video Ratgeber Portal.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie zu sich stehen können, wie ungeschickt auch immer Sie sich verhalten.

Ihre Miss Psycho

Montag, 26. November 2012

Weihnachtszeit – die Zeit der Einkehr und Stille?

Hallo zusammen,
Die richtige Weihnachtsstimmung macht sich rar. In der heutigen Zeit ist es für die meisten von uns ganz schwierig, uns bei unserem vollen Terminkalender, der Hektik, dem Lärm und der Flut an neuen Reizen noch eine kleine Pause zum Besinnen und Entspannen einzuräumen. Da können uns auch der Duft der gerösteten Mandeln und die unzähligen Weihnachtsmärkte nicht dabei helfen. Dort geht es mehr ums Konsumieren und Verkaufen.

Vielleicht haben wir aus unserer Kindheit Bilder und Erinnerungen, wie reizvoll die Vorweihnachtszeit sein kann: gemeinsam basteln, backen, singen, die Weihnachtsgeschichte lesen, den Wunschzettel schreiben, jede Woche eine neue Kerze anzünden....... Im Stillen sehnen wir uns diese Zeit wieder herbei.
Oder aber wir sind zu kompletten Weihnachtsmuffeln geworden, weil es uns gegen den Strich geht, was aus der Weihnachtszeit und dem Weihnachtsfest geworden ist.

Diese Sehnsucht nach den Gefühlen Ihrer Kindheit kann ich leider nicht befriedigen, aber ich habe doch einen Vorschlag für Sie, wie Sie Zeit zum Nachdenken finden können:

Öffnen Sie jeden Tag ein Türchen am PAL online Adventskalender 2012.

Sie benötigen nur ca. 10 – 20 Minuten Zeit, in der Sie Ihrer Seele etwas Anregendes, Besinnliches, Inspirierendes, Lustiges, Mut Machendes...... anbieten.

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der täglichen Überraschung

Ihre Miss Psycho

Montag, 19. November 2012

Du hast ja einen Putzfimmel

Hallo zusammen,
haben Sie von Ihrem Partner oder Freunden schon einmal den Kommentar gehört: „Du mit deinem Putzfimmel!“? Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Zu Unrecht kritisiert oder ertappt?

Mit dem Begriff „Putzfimmel“ ist immer eine Wertung verknüpft. Derjenige, der ihn benutzt, meint damit, dass man „zuviel“ putzt. Doch was ist zuviel? Wo ist der Übergang vom normalen Putzen zum krankhaften Putzzwang?
Wenn ich von mir ausgehe, dann genieße ich es manchmal, mal richtig Großputz zu machen. Da kommt eines zum anderen und am Schluss bin ich richtig euphorisch, mal wieder alles auf Vordermann gebracht zu haben. Mit dem Putzen der Wohnung geht quasi auch eine innere Reinigung einher.

Anders ergeht es Menschen mit einem krankhaften Putzzwang. Betroffene leiden unter ihrem Verhalten. Sie putzen aus einem inneren Zwang heraus und der Gedanke an das Putzen bzw. das Putzritual nimmt einen großen Raum in ihrem Alltag ein. Wenn sie ihr Putzritual nicht einhalten, übermannt sie die Angst, sich mit Bakterien zu infizieren oder im Dreck zu ersticken. Gleichzeitig sehen sie ihr Verhalten aber auch als sinnlos und unkontrollierbar an.

Schauen Sie also einmal bei sich nach, aus welchen Motiven heraus Sie putzen und ob Sie ruhig auch mal Fünfe gerade sein lassen können.

Mehr über Putz- und Waschzwänge erfahren Sie in meinem Artikel Wenn Waschen und Putzen zum Zwang wird.

Ich wünsche Ihnen die innere Freiheit, entscheiden zu können, wann und wie lange Sie putzen möchten.

Ihre Miss Psycho

Montag, 12. November 2012

Ist Geiz wirklich geil?

Hallo zusammen,
sicher haben Sie auch schon den populären Slogan eines Technikmarktkonzerns gehört . Wie kommt dieser Slogan bei Ihnen an? Fühlen Sie sich angesprochen?

Zugegeben, bei mir greift diese Werbung überhaupt nicht. Weder das Wort „Geiz“ noch das Wörtchen „geil“ wecken bei mir positive Assoziationen. Wenn ich an Geiz denke, dann fallen mir Dagobert Duck und sein Keller voller gehorteter Münzen ein.
Ich verbinde mit Geiz z.B. Angst vor einem Mangel, Genussfeindlichkeit und Einsamkeit.
Zu mir in die Psychoherapie kam bisher zwar noch niemand, weil er unter seinem Geiz gelitten hat – aber Geiz kann zu vielen Konflikten in der Partnerschaft und schließlich auch zu einer Trennung führen.

Ab wann wir einen Menschen als geizig beschreiben, das ist gar nicht richtig festzumachen. Letztendlich hat jeder Mensch das Recht zu bestimmen, was ihm im Leben wichtig ist und wie viel er sich selbst gönnt. Gefährlich wird es dann, wenn der Betreffende sich vor lauter Geiz selbst schädigt, z.B. dadurch seine Gesundheit ruiniert, seinen Wunsch nach Partnerschaft nicht erfüllen kann oder sich seine Lebensfreude nimmt. Überzeugen davon, dass ein Mensch sich durch seinen Geiz selbst schadet, können wir diesen jedoch nicht. Wenn er weiterhin davon überzeugt ist, dass der Geiz ihm Sicherheit bieten kann, dann wird er ihn beibehalten. Der Entschluss, sich zu verändern, muss von ihm kommen.

Gehören Sie auch zu den Menschen, die sich schwertun, sich etwas zu gönnen oder etwas abzugeben? Wollen Sie in der Zukunft einmal mit mehr Großzügigkeit experimentieren?
Dann finden Sie in meinem Artikel Geiz ist selten geil Tipps dafür, großzügiger zu werden.

Ich wünsche Ihnen das beruhigende Gefühl, immer genug von allem zu besitzen.

Ihre Miss Psycho

Montag, 15. Oktober 2012

Mir wächst alles über den Kopf

Hallo zusammen,
haben Sie auch schon einmal Zeiten erlebt, in denen eins zum anderen kam? Sie hatten den Eindruck, alles und jeder hätten sich gegen Sie verschworen und es würde immer mehr auf Ihre Schultern geladen werden? Hatten Sie die Befürchtung, irgendwann aufgrund der vielen Belastungen und Probleme zusammenzubrechen?

Jeder von uns hat seine ganz individuelle Grenze, ab der es ihm zu viel wird. Und diese Grenze kann auch noch schwanken – abhängig davon , wie gut unser „Akku“ gefüllt ist, wenn die Belastungen beginnen. Sind wir ohnehin schon erschöpft oder z.B. durch eine Grippe geschwächt, dann wird uns schneller alles zuviel.
In solchen Krisenzeiten und besonders auch in schweren Lebenskrisen ist es wichtig, dass wir uns „mildernde Umstände“ geben und uns liebevoll behandeln.

Wir müssen z.B. unsere Erwartungen an uns selbst zurückfahren, uns ganz bewusst um unseren Körper kümmern und uns eventuell auch Unterstützung von außen holen.

Das Gefühl, überfordert oder überlastet zu sein, muss nicht unbedingt über einen langen Zeitraum anhalten, sondern kann sich auch nur in einer ganz bestimmten Situation zeigen. Dann ist es natürlich einfacher, wieder den Boden unter die Füße zu bekommen. In meinem Artikel Sich überfordert fühlen – was tun? habe ich für Sie hierzu einige hilfreiche Tipps zusammengestellt.

Ich wünsche Ihnen immer genügend Kraft und Energie, den auf Sie zukommenden Aufgaben zu begegnen.

Ihre Miss Psycho

Montag, 8. Oktober 2012

Ich habe Bammel vor der Prüfung

Hallo zusammen,
wenn die Schule abgeschlossen ist, so glauben viele von uns, dann sei auch endlich Schluss mit den Prüfungen und der leidigen Prüfungsangst. Die Wirklichkeit lehrt uns gewöhnlich etwas anderes.

In unserem Erwachsenenleben erleben wir ähnliche negative Gefühle wie vor und in Prüfungen, wenn wir z.B. in einem Meeting sprechen, auf einer Feier eine Rede halten oder einen Fortbildungskurs mit einem Test abschließen müssen.

Es halt also nichts mit der Schule zu tun, wenn wir Bammel haben, uns ganz schlecht vor lauter Angst wird oder unsere Blase überreagiert. Unsere Angst vor der Prüfung entsteht, weil wir uns immer wieder dieselben negativen Gedanken machen.

Wir erzählen uns z.B., dass wir uns auf keinen Fall blamieren dürfen und unbedingt einen guten Eindruck machen müssen. Oder aber wir reden uns ein, wenn wir diesen Test vermasseln, dann können wir uns gleich einen neuen Arbeitsplatz suchen. In unserer Phantasie malen wir uns vielleicht sogar schon aus, wie wir abgerissen und bettelnd in der Fußgängerzone sitzen.
Wann immer wir aber eine Situation als gefährlich für uns ansehen, reagiert unser Körper mit einer Alarmreaktion und macht uns bereit zu Kampf oder Flucht. Dies macht sich dann eben bemerkbar durch Blasendruck, Herzrasen, Unruhe, Anspannung und leider auch Unkonzentriertheit und Gedächtnisstörungen. So können wir dann unter Umständen unglücklicherweise das, was wir uns mühsam eingetrichtert haben, dann, wenn es drauf ankommt, nicht abrufen und haben einen kompletten Blackout.

Doch so ausweglos, wie es vielleicht nun erscheint, sind wir unserer Prüfungsangst gegenüber auch nicht. Da sie durch negative Gedanken und Bilder entsteht, können wir lernen, weniger Angst zu haben bzw. unsere Angst zu beeinflussen, wenn sie erst einmal entstanden ist.

Einen Überblick darüber, wie Prüfungsangst entsteht und was Sie dagegen tun können, geben Ihnen die beiden Videos zur Prüfungsangst von Rolf Merkle.

Einige wirksame Tipps hierzu finden Sie auch in seinem Artikel Prüfungsangst

Psychologische Strategien zur optimalen Vorbereitung und Bewältigung von Prüfungen finden Sie in dem Ratgeber So überwinden Sie Prüfungsängste, den ich zusammen mit Rolf Merkle geschrieben habe.

Ich wünsche Ihnen Selbstvertrauen und innere Gelassenheit, wann immer Sie diese benötigen.

Ihre Miss Psycho

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Ich kann meinem Partner nichts recht machen

Hallo zusammen,
haben Sie auch schon einmal die Bemerkung von Ihrem Partner gehört „Das gehört doch so... und so.... Dich kann man einfach nichts machen lassen.“? Oder schlimmer noch, will Ihr Partner alles selbst erledigen, klagt aber gleichzeitig, dass alles an ihm hängenbleibt?

Dann könnte es sein, dass Sie einen Perfektionisten zum Partner haben. Und sein Perfektionismus bleibt, wie wir sehen, leider nicht ohne Auswirkungen auf Sie.

Beispielsweise

- geht es vielleicht nicht ohne negative Auswirkungen auf Ihr Selbstwertgefühl von Statten, denn Sie beginnen langsam, an Ihren Fähigkeiten zu zweifeln.
- Sie reagieren mit Wut, weil Sie es Ihrem Partner nicht recht machen können.
- Sie ärgern sich darüber, dass immer nur sein Maßstab gilt.
- Sie fühlen sich schuldig, dass alles auf seinen Schultern lastet.
- Sie leiden darunter, dass zuhause immer nur eine angespannte Atmosphäre ohne Spaß und Spontaneität herrscht.
- Sie ärgern sich darüber, dass Ihr Partner bestimmte Dinge aufschiebt oder nicht beendet – aus Angst, sie nicht perfekt machen zu können.
- Ihnen fehlt die Leichtigkeit, durchs Leben zu gehen.

Doch was tun?
Ein Perfektionist ist überzeugt, dass man sich genau so wie er verhalten muss, um im Leben gut zurechtzukommen. Er glaubt, nur durch Perfektion könne er Zuwendung bekommen, Karriere machen und sich selbst akzeptieren. Sie können Ihrem Partner also nicht „beikommen“, wenn er nicht wirklich einsichtig ist und bemerkt, wie er mit seinem Perfektionsstreben sich selbst und Ihnen das Leben schwermacht. Sie können nur an sich und Ihren Einstellungen ansetzen.
Ich habe Ihnen heute einige Strategien zusammengestellt, wenn Sie Probleme mit einem perfektionistischen Partner haben.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie gelassen mit Ihrem Partner umgehen können

Ihre Miss Psycho

P.S. Ich spreche hier in meinem Artikel der Einfachheit halber von „dem perfektionistischen Partner“, aber selbstverständlich gibt es auch genügend „perfektionistische Partnerinnen“.

Montag, 3. September 2012

Was sage ich nur, nachdem ich Guten Tag gesagt habe?

Hallo zusammen,
haben Sie schon einmal kleine Kinder beobachtet? Die meisten kleinen Kinder gehen, wenn sie nicht gerade in der Fremdelphase sind, ungeniert auf andere Kinder zu, sprechen sie in ihrer noch begrenzten Ausdrucksfähigkeit an oder schreiten gleich zur Tat und nehmen sie an der Hand oder umarmen sie gar.

Auf dem Weg zum Erwachsenen verlieren viele von uns diese Unbekümmertheit anderen Menschen gegenüber. Plötzlich haben wir Hemmungen, andere Menschen anzusprechen. Was uns unterscheidet, ist, dass kleine Kinder sich keine Gedanken darüber machen, ob sie etwas besonders Kluges sagen, ob eine peinliche Sprechpause entsteht oder ob die anderen Kinder sie mögen werden.

Unsere Eltern bringen uns einerseits bei, dass man fremden Menschen gegenüber besser vorsichtig ist und ihnen auch mit Respekt begegnen muss. Die negativen und „bremsenden“ Gedanken und Bilder entwickeln sich andererseits auch dann, wenn wir schlechte Erfahrungen im Umgang mit anderen machen. Mussten wir erleben, dass andere unsere Schritte auf sie zu ablehnten, lächerlich machten, kritisierten, beschimpften oder uns gar schlugen, dann versehen wir andere sozusagen mit einem dicken Stoppzeichen und der Wertung „Gefahr“. Wir folgern aus den negativen Erfahrungen, dass es für immer und in Bezug auf alle Menschen so sein wird, dass wir unangenehme oder bedrohliche Erfahrungen machen. Von nun an sind unsere Offenheit anderen gegenüber und unsere Neugier gebremst.

Aber der Weg zu Hemmungen und Unsicherheit ist keine Einbahnstraße. Wir können auch wieder lernen, unsere Ängste zu überwinden. Allerdings ist es weitaus schwieriger, etwas wieder zu verlernen, als es neu zu lernen. Nun müssen wir uns nämlich entgegen unserer Erfahrungen und entgegen unserer Angst verhalten und wieder auf andere zugehen.

Doch dieser Aufwand und die Mühen lohnen sich. Am Ende können viele positive Erfahrungen mit anderen Menschen stehen, die uns sonst entgangen wären.

Wünschen Sie sich auch ein Stück mehr Unbeschwertheit, wenn Sie Kontakt mit anderen knüpfen wollen?
Dann schauen Sie doch einmal in den Artikel Sozialphobie überwinden.

Interessant könnte für Sie auch das Video zur Angst vor Ablehnung sein.

Und wenn Sie anhand vieler praktischer Übungen lernen möchten, Ihr Selbstvertrauen zu stärken, Angst auslösende und Kontakt hemmende Einstellungen zu überwinden und Ihre Körpersprache wirkungsvoll einzusetzen, dann ist mein Ratgeber Nur Mut zum ersten Schritt der richtige Begleiter für Sie.

Ich wünsche Ihnen viele bereichernde und schöne Erfahrungen mit anderen Menschen.

Ihre Miss Psycho

Montag, 20. August 2012

Wie soll ich nur mit dieser Diagnose weiterleben!

Hallo zusammen,
wenn Sie sich in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis umsehen, dann gibt es dort vielleicht einige Personen, die an einer chronischen Erkrankung leiden. Vielleicht aber gehören Sie selbst auch zu einer Gruppe Betroffener mit einer bestimmten Diagnose.

Eine chronische Erkrankung wie z.B. Diabetes, die Lungenerkrankung COPD oder auch eine Laktoseintoleranz hat gewöhnlich einen ganz erheblichen Einfluss auf unser Alltagsleben. Plötzlich können wir nicht mehr „unbeschwert“ und sorglos in den Alltag hinein leben. Unser Körper teilt uns ganz deutlich mit, wenn wir bestimmte Ernährungsvorschriften nicht eingehalten haben oder über die Stränge gehauen haben. Da ist er nur verständlich, dass wir unseren Körper erst einmal als Feind und Spielverderber ansehen: „Er funktioniert nicht mehr richtig und wir müssen es ausbaden!“

Für manche von uns war der Tag, an dem wir die endgültige Diagnose erfahren haben, der Tag, an dem eine Welt für uns zusammenbrach. Fortan bestimmen vielleicht Angst vor der Zukunft und Depressionen unser Leben. Andere wollen es erst einmal gar nicht glauben oder rebellieren ganz entschieden dagegen, dass sie von der Erkrankung betroffen sind. Sie leben weiter wie bisher und fordern das Schicksal heraus.

Gewöhnlich durchlaufen wir verschiedene Phasen mit den unterschiedlichsten Gefühlen, bis wir uns mit der Diagnose arrangieren können. In meinem Artikel Leben mit einer körperlichen Behinderung und Beeinträchtigung stelle ich Ihnen die einzelnen Phasen vor.

Darin erfahren Sie auch, wie Sie sich dabei helfen können, Ihre Erkrankung zu akzeptieren und wieder mehr Lebensfreude zu verspüren.

Ich wünsche Ihnen die Kraft, das Beste aus Ihrer Situation zu machen.

Ihre Miss Psycho

Montag, 13. August 2012

Ich kann mich einfach nicht konzentrieren

Hallo zusammen,
kennen Sie den Zustand auch von sich, dass Ihre Gedanken von einer Aufgabe abschweifen und Sie sich nicht konzentrieren können?

Wenn ich mich nicht konzentrieren kann, dann gibt es da zwei ganz unterschiedliche Zustände:
Manchmal beschäftigt mich ein Thema so stark, dass meine Gedanken quasi wie ein Magnet immer wieder von diesem Thema angezogen werden. Meine Aufmerksamkeit verweilt bei diesem Thema statt bei meiner im Augenblick anstehenden Arbeit.
Manchmal ist es aber auch so, dass es in meinem Kopf zugeht wie in einem Ameisenhaufen. Meine Gedanken springen von einem Thema zum nächsten, ohne dass ich sie anhalten könnte. I

Wenn ich mich dabei erwische, mich nicht konzentrieren zu können, dann versuche ich natürlich, mich „zur Ordnung zu rufen“. Doch mit Willenskraft lässt sich da nur wenig ausrichten, ein schlichter Zuruf wie „Stopp, reiß dich doch zusammen“ bringt nicht viel. Manchmal werde ich dann auch noch ärgerlich auf mich, dass ich mich so wenig kontrollieren kann bzw. so wenig „Macht im eigenen Haus habe“.

Der beste erste Schritt, um Konzentrationsprobleme zu überwinden, ist, sich zu fragen, weshalb wir die Aufmerksamkeit nicht halten können. Hinter Konzentrationsproblemen können sich nämlich sehr viele unterschiedliche Ursachen verbergen.

Einen Überblick über die verschiedenen Ursachen von Konzentrationsproblemen können Sie sich in meinem Artikel Konzentration ist die Fähigkeit, dort zu sein, wo man ist verschaffen. Dort finden Sie auch Strategien, wie Sie Ihr Konzentrationsvermögen, abhängig von der jeweiligen Ursache, fördern können.

Ich wünsche Ihnen die Fähigkeit, sich auf das zu konzentrieren, was für Sie im Augenblick am wichtigsten ist.

Ihre Miss Psycho

Montag, 6. August 2012

Ich muss immer gleich weinen

Hallo zusammen,
vielleicht gehören Sie auch zu den Menschen, die „nah am Wasser gebaut sind“. Vielleicht haben Sie andere deshalb schon mal als Heulsuse oder Waschlappen beschimpft.

Tränen der Freude werden in unserer Gesellschaft leichter akzeptiert als Tränen der Wut oder Trauer. Bei Frauen lässt man Tränen leichter „durchgehen“ als bei Männern. Doch so langsam scheint etwas in Bewegung zu kommen und die Einstellung gegenüber Tränen scheint sich zu ändern – konnten wir doch gerade erst Putin nach seinem Wahlsieg mit Tränen in den Augen in aller Öffentlichkeit stehen sehen.

Betrachten wir uns Tränen ganz sachlich, dann sind sie erst mal nur ein Ausdruck von Gefühlen - (wenn sie nicht durch eine Erkrankung wie etwa einen Schnupfen oder eine Allergie oder äußere Einflüsse bedingt sind). Wir weinen z.B. aufgrund von Schmerzen, Wut und Trauer, aber auch vor Freude oder Spaß. Gerade weil unsere Tränen anderen etwas über unseren Gefühlszustand mitteilen, mögen viele von uns ihre Tränen nicht.

Tränen sind für sie so, als ob sie sich outen. Sie fühlen sich hilflos, sie zu unterbinden. Mit allen Mitteln versuchen sie, gegen das Weinen anzukämpfen bzw. ihre Tränen vor anderen zu verbergen. Sie lenken sich ab, kneifen sich z.B. in den Arm, schauen auf den Boden, erzählen anderen, dass ihnen etwas ins Auge geflogen sei, oder flüchten gar aus der Situation. Manchmal erklären sie ihr Weinen auch damit, dass es mit einem völlig anderen Thema zu tun habe, bei dem sie sich Tränen erlauben.

Geht es Ihnen ähnlich und Sie lehnen sich ab, wenn Ihre Tränen fließen? Welche Strategien haben Sie sich zurechtgelegt, um Ihre Tränen zu unterbinden?
Alle oben aufgeführte Strategien greifen nicht besonders gut. Diese Erfahrung haben Sie wahrscheinlich auch schon gemacht. Hilfreicher ist es, wenn Sie sich eine akzeptierende Einstellung zulegen. Etwa: „Meine Tränen gehören zu mir. Sie zeigen, dass ich lebe und auf das reagiere, was in mir und um mich herum passiert.“

Schauen Sie hierzu auch in meinen Artikel Tränen und ihre Bedeutung.

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit

Ihr Miss Psycho

Montag, 16. Juli 2012

Über den Körper die Stimmung beeinflussen

Hallo zusammen,
beginnen wir unsere gemeinsame Zeit heute einmal mit einem kleinen Experiment. Nehmen Sie jetzt gleich einmal die Körperhaltung ein, die Sie einnehmen, wenn Sie total gelangweilt sind. Vermutlich lehnen Sie sich hierzu zurück, rutschen in eine bequeme Couch-Fernseh-Position. Ihr Kopf fällt leicht nach vorne oder nach hinten. Sie legen einen gelangweilten Gesichtsausdruck auf. Vielleicht beginnen Sie sogar zu gähnen. Lassen Sie diese Körperhaltung ein wenig wirken.

Und nun, da ich schließlich nicht will, dass Sie meinem Text mit einem Gefühl von Langeweile begegnen, setzen Sie sich aufrecht und gespannt hin. Sie halten den Kopf gerade und betrachten aufmerksam meinen Text. Lassen Sie diese Haltung ein wenig wirken.

Haben Sie einen Unterschied in Ihren Gefühlen und Ihrem Körper bemerkt? Wenn Sie sich auf das kleine Experiment eingelassen haben, dann haben Sie gespürt, dass sich bei einer gelangweilten Körperhaltung tatsächlich auch das Gefühl der Langeweile einstellt. Umgekehrt führt eine gespannte, aufrechte Körperhaltung zu einem Gefühl von Wachheit und Aufmerksamkeit, Sie sind neugierig und interessiert.

Was bedeutet dieses Experiment aber nun für Ihren Alltag?

Es bedeutet, dass Sie Ihre Körpersprache gezielt einsetzen können. So können Sie sich, wenn Sie z.B. der Langweile entgegenwirken möchten, ganz bewusst aufrichten, tief ein- und ausatmen und aufmerksam Ihren Blick nach etwas Interessantem Ausschau halten lassen. Wenn Sie sich beruhigen wollen, atmen Sie in dem Rhythmus, in dem Sie gewöhnlich im Ruhezustand atmen. Entspannen Sie außerdem gezielt Ihre Muskulatur. So helfen Sie sich, schneller wieder die Stimmung und Verfassung zu verspüren, die Sie sich wünschen.

In meinem Artikel Wie wir über unsere Körpersprache unser seelisches Befinden beeinflussen finden Sie weitere Strategien.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei, mit Ihrer Körpersprache zu experimentieren.

Ihre Miss Psycho

Montag, 9. Juli 2012

Mein Partner sucht den Streit mit mir....

Hallo zusammen,
immer einmal wieder suchen Menschen in meiner Praxis um Rat, weil es in ihrer Partnerschaft nur Streit gibt. Gleichgültig, wie sie sich verhalten, ihr Partner findet immer wieder etwas an ihrer Person oder ihrem Verhalten, was ihn dazu bringt, einen Streit zu beginnen. Gewöhnlich beschreiben sie ihre Situation so, dass sie mit allen anderen Menschen friedlich zusammen sein können, aber es einfach mit ihrem Partner nicht klappt. Sie wünschen sich nichts sehnlicher als eine harmonische Partnerschaft.
Meist ist es ein langwieriger Weg, bis sie den Weg in meine Praxis finden. Zunächst einmal zweifeln sie an sich selbst, nehmen die Vorwürfe ihres Partners ernst und fragen sich, was an ihnen verkehrt ist. Sie kämpfen darum, ihren Partner zufrieden zu stellen, indem sie sich zurücknehmen, beschwichtigen und sich besonders um ihn bemühen. Doch immer wieder müssen sie die Erfahrung machen, ihrem Partner nichts Recht machen zu können. Irgendwann beginnen sie dann, das Verhalten ihres Partners losgelöst von ihrer eigenen Person zu sehen. Sie erkennen, dass das Problem in ihrem Partner liegt. Er „produziert“ quasi den Grund für den Streit selbst. Im Volksmund beschreibt man ein solches Verhalten richtigerweise als „Streitsucht“ – wörtlich genommen derjenige, der den Streit sucht......

Hinter dem streitsüchtigen Verhalten können sich viele unterschiedliche Motive verbergen – angefangen von Minderwertigkeitsgefühlen bis hin zur Suche nach Aufmerksamkeit und Liebe. Mehr über die Motive streitsüchtiger Menschen erfahren Sie in meinem Artikel Streitsucht in der Partnerschaft.

Das Zusammenleben mit einem streitsüchtigen Menschen ist schwer. Es kostet viel Kraft und fast immer geht es auf Kosten der Lebensfreude und Unbeschwertheit. Da die Gründe für das streitsüchtige Verhalten in der Person des Streitsüchtigen liegen, hat jedoch nur er den Schlüssel für eine Veränderung in der Hand.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie viele Menschen in Ihrem Umfeld haben, die in der Lage sind, die positiven Seiten an Ihnen zu entdecken und zu schätzen.

Ihre Miss Psycho

Montag, 2. Juli 2012

An einer kleinen Notlüge ist doch nichts verkehrt, oder?

Hallo zusammen,
heute wollen wir uns mit einem heiklen Thema befassen – den Notlügen.

Nach einer Definition, die im internet zu finden ist, ist die Notlüge „eine Falschaussage zum eigenen Vorteil, meist ohne böse Absicht“.
Im Volksmund verwenden wir den Begriff Notlüge meist, wenn wir etwas sagen oder tun, um unser Gegenüber nicht zu verletzen bzw. unsere Beziehung zu ihm zu schützen.

Ganz ohne Notlügen im Zusammenleben mit anderen auszukommen, ist sehr schwierig. Dies hat der Journalist Jürgen Schmieder in einem Selbstversuch hautnah erlebt. Er hatte sich vorgenommen, vierzig Tage lang nur die Wahrheit zu sagen. In seinem Buch mit dem Titel "Du sollst nicht lügen!" hat er seine Erfahrungen, die nicht immer positiv waren, zusammengefasst. Sowohl für ihn als auch für sein Umfeld war es eine große Herausforderung, die Wahrheit zu sagen bzw. zu ertragen.

Ab wann wir etwas als Lüge oder Notlüge bezeichnen, ist auch sehr schwierig zu definieren. Ist es z.B. schon eine Lüge, wenn ich auf die banale Frage des Nachbarn „Wie geht es Ihnen?“ mit „danke, gut“ antworte, obwohl es mir heute miserabel geht?
Ein weiterer Klassiker, bei dem sehr häufig die Unwahrheit gesagt wird, ist die Antwort auf die Frage: „Gefällt dir mein Geschenk?“

Ich möchte Ihnen vorschlagen, sich mal einen Tag lang zu beobachten und Ihr Verhalten zu hinterfragen:
Benutzen Sie Notlügen? Wann, aus welchem Motiv bzw. mit welchem Ziel?
Was glauben Sie, würde passieren, wenn Sie an dieser Stelle die Wahrheit sagen würden?

Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er es mit der Wahrheit hält. Meine persönliche Sichtweise finden Sie in meinem Artikel Weshalb wir nicht ohne Notlügen auskommen.

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit

Ihre Miss Psycho

Montag, 18. Juni 2012

In deiner Gegenwart habe ich immer ein schlechtes Gewissen

Hallo zusammen,
immer einmal wieder begegne ich Menschen, deren Hilfsbereitschaft mich sprachlos macht. Ohne dass ich überhaupt ein Wort verlieren würde, was mir gut tun würde und ich brauchen könnte, werde ich mich guten Worten und Taten überhäuft. Sind Sie auch schon solchen Menschen begegnet?

Nun, ich reagiere dann leicht mit einem schlechten Gewissen bzw. Schuldgefühlen. Schnell kommt mir die Frage in den Sinn, ob ich dies überhaupt verdient habe. Dann überlege ich mir vielleicht auch noch, wie ich es wieder gutmachen und ausgleichen kann.

Es kann aber auch sein, dass ich ganz anders reagiere. Überhäuft mich ein anderer Mensch immer wieder ungefragt mit seinen Ratschlägen, Hilfsangeboten und Geschenken, fühle ich mich bedrängt und unfrei. Mir kommt der Gedanke in den Sinn, dass der andere mich in irgendeiner Form manipulieren und mich für seine Zwecke missbrauchen will. Lehne ich seine Hilfe ab, fühle ich mich schuldig, weil er sich dadurch enttäuscht und gekränkt fühlt. Deshalb werde ich ärgerlich, dass er mich überhaupt in eine solche Lage bringt, und ziehe mich möglicherweise sogar von ihm zurück.

Wut oder Rückzug sind natürlich genau die Reaktionen, die mein Gegenüber nicht haben möchte. Deshalb ist es gut, wenn ich bei seinem Hilfsangebot ruhig und sachlich mit ihm sprechen und ihm sagen kann, dass er es gut meint, aber ich selbst alleine mit der Situation klarkommen möchte.

Dabei muss ich mir immer wieder in Erinnerung rufen:
- Wenn ein anderer mir seine Hilfe anbietet, ist das seine freie Entscheidung.
- Ich habe das Recht, seine Hilfe abzulehnen. Ich kann ihm dies mit liebevollen Worten oder auch bestimmt signalisieren. Wenn er sich gekränkt fühlt, dann deshalb, weil er eine bestimmte Erwartung an mich hat. Ich bin deshalb kein schlechter Mensch.
- Es ist wichtig, darauf zu achten, dass in einer Beziehung ein Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen besteht. Deshalb versteht es sich von selbst, dass ich mich, wenn ein anderer mir etwas Gutes tut, bei ihm bedanke und auch überlege, wie ich mich in irgendeiner Form revanchieren kann.

Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen gelingt, ein Nein in angemessener Weise zu formulieren.

Ihre Miss Psycho

Dienstag, 12. Juni 2012

Nur wenn ich mich für andere einsetze, werde ich geliebt.

Hallo zusammen,
gehören Sie auch zu den Menschen, die einen starken Sensor dafür haben, wie es anderen Menschen geht? Fragen Sie sich immer als erstes: Was braucht mein Gegenüber, damit es ihm gut geht? Wie kann ich ihm helfen?

Dann sind Sie möglicherweise heiß begehrt in Ihrem Freundeskreis, wenn es darum geht, zuzuhören und anstehende Probleme zu lösen. Ihre Hilfsbereitschaft ist eine positive Eigenschaft, die in unserer eher auf Selbstverwirklichung (auch auf Kosten anderer) ausgerichteten Welt einen wichtigen Gegenpol darstellt.

Andererseits verbirgt sich hinter der Hilfsbereitschaft vieler Menschen noch ein ganz anderes Motiv: nämlich die Angst, überflüssig zu sein und nicht gebraucht bzw. geliebt zu werden.
Diese Menschen bieten anderen Menschen permanent ihren Service an, um ihre Ängste zu beruhigen und ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Sie halten Beziehungen aufrecht, die ihnen körperlich und seelisch schaden.
Wenn andere sie brauchen, dann bedeutet dies für sie quasi, dass sie Existenzberechtigung haben. Sie fühlen sich geliebt, wenn sie gebraucht werden. Dies kann dann dazu führen, dass sie über das Ziel hinausschießen und anderen ihre Hilfe sogar aufdrängen. Welche Auswirkungen dies auf andere haben kann, damit wollen wir uns im nächsten Blogthema befassen.

Mehr über die Angst, nicht gebraucht zu werden, woher sie kommt und wie man sie überwinden kann, können Sie in meinem gleichnamigen Artikel nachlesen.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie frei entscheiden können, wann Sie andere unterstützen und wann Sie auch mal an sich denken.

Ihre Miss Psycho

Montag, 4. Juni 2012

Endlich Urlaub!

Hallo zusammen,
Früher haben wir gerufen „Hurra, die Schule ist aus“ und haben, wenn unsere Eltern nicht hinterher waren, die Schulsachen erst zu Schulbeginn nach 6 Wochen wieder angeschaut.
Heute, als Erwachsene gehen wir vielleicht mit ähnlichen Gefühlen in unseren Urlaub. Doch, zumindest wenn wir nicht zu den Rentnern gehören, stehen die Chancen gut, dass einiges für uns ganz anders ist. Während unsere Lehrer grundsätzlich Ausflüge und „leicht bekömmliche Kost“ auf die letzten Tage vor den Sommerferien gelegt haben, rödeln wir heute bis zuletzt an unserem Schreibtisch und erledigen noch die letzten Terminarbeiten. Abends fallen wir nach dem Abarbeiten der Alltagspflichten und Urlaubseinkäufe erschöpft ins Bett. Muße, um uns so richtig in Urlaubsstimmung zu bringen, haben wir nicht.

Um keine Zeit zu verlieren, starten wir dann womöglich gleich am ersten Urlaubstag in den lang ersehnten und bitternötigen Urlaub. Haben wir uns einen weit entfernten Urlaubsort ausgewählt, müssen wir noch eine erschöpfende Anreise und vielleicht auch noch eine Umstellung auf ein anderes Klima, eine andersartige Kultur und gewöhnungsbedürftige Ernährung hinter uns bringen. Zusätzlich werden wir damit konfrontiert, plötzlich den ganzen Tag mit unserem Partner und den Kindern zusammen zu sein – was dann auch leicht zu Streitigkeiten führen kann.

In Zeiten von Notebook und Handy haben wir vielleicht Rufbereitschaft oder müssen uns im Urlaub mit betrieblichen Belangen auf dem Computer beschäftigen.
Um den Urlaub so richtig auszunutzen, fahren wir erst am letzten Urlaubstag wieder zurück nach Hause und stehen vielleicht noch stundenlang im Rückreisestau.
Am ersten Arbeitstag werden wir dann von Hunderten unerledigter mails auf unserem Computer überrascht und von einem Stapel an Aufgaben, die unsere Vertretung für uns freundlicherweise liegen gelassen hat. Schnell fragen wir uns dann vielleicht, wo unsere Erholung überhaupt war oder geblieben ist.

Mittlerweile ist es Ihnen wahrscheinlich überdeutlich, worauf ich hinaus will:
Wenn Sie Ihren Urlaub so planen und erleben, dann ist er für Sie keine Erholung.

Mehr darüber, wie Sie Ihren Urlaub möglichst gut zum Regenerieren nutzen können, finden Sie in meinem Artikel Im Urlaub Entspannung finden

Ich wünsche Ihnen für Ihren nächsten Urlaub eine gute Erholung und dass Sie möglichst viel davon in den Alltag rüberretten können.

Ihre Miss Psycho

Montag, 14. Mai 2012

Bewusster leben lernen

Hallo zusammen,

haben Sie auch schon mal erlebt, dass Sie so vertieft in eine Beschäftigung waren, dass Sie andere Personen, Zeit und Raum dabei vollkommen vergessen haben und ganz in der Aufgabe aufgegangen sind?

Dann haben sie einen wunderbar harmonischen Zustand erlebt, in dem alles wie von selbst läuft. Man spricht dann auch von einem Flow.

Das Gegenteil davon ist, wenn Sie einer Aufgabe nachgehen und daneben z.B. über andere Themen grübeln. Dann sind Sie in keinster Weise eins mit Ihrer Beschäftigung. Sie läuft quasi an Ihnen vorbei, ohne Sie innerlich richtig zu berühren.
Bei manchen Routineaufgaben ist dies sogar erwünscht. Viele Menschen tagträumen oder hängen Ihren Gedanken nach, während sie z.B. Staub saugen oder spazieren gehen.
Doch manchmal bringen wir uns auch um wichtige Erfahrungen, wenn wir nicht „bei der Sache sind“. So nehmen wir uns z.B. das belohnende Gefühl, das sich einstellt, wenn wir etwas Leckeres essen oder trinken. Und natürlich können wir dann auch nicht erleben, dass das Leben im Hier und Jetzt auch unsere Sorgen abbaut.

Wenn wir achtsam sind und den Augenblick bewusst erleben, können wir viel gewinnen. Und das Schöne ist: Wir können diese Fähigkeit trainieren.

Wollen Sie mehr darüber erfahren, dann finden Sie in meinen Artikel Wie Sie Ihr Leben bewusster leben viele interessante Informationen dazu.

Ich wünsche Ihnen viele bewusste und genussreiche Momente

Ihre Miss Psycho

Montag, 7. Mai 2012

Auf der Suche nach Geborgenheit

Hallo zusammen,
auf die Frage „Wie kann man wohl Geborgenheit darstellen?“, fallen mir ganz spontan die Bilder der Fotografin Anne Geddes ein.

Anne Geddes zeigt Säuglinge in allen Lebenslagen – in der großen Hand eines Erwachsenen kuschelnd, in einem Blütenblatt verborgen, in einem Kürbis sitzend, usw. Wahrscheinlich sind Sie diesen Bildern auch schon begegnet und waren davon ebenso wie ich gleichermaßen berührt und fasziniert.

Der Begriff Geborgenheit fällt meist in Verbindung mit Kindern. Es ist allgemein anerkannt, dass Kinder Geborgenheit, Sicherheit und die Bindung zu Menschen benötigen, um sich zu einem seelisch gesunden Menschen zu entwickeln.

Doch auch für uns als erwachsene Menschen ist Geborgenheit sehr wichtig.
Wenn wir uns geborgen fühlen, dann bedeutet dies, dass wir uns um nichts sorgen und um nichts kämpfen müssen. Wir können einfach loslassen, entspannen, vertrauen, uns sicher fühlen..... Es ist der Zustand, den ein Hund erlebt, wenn er sich auf den Rücken legt, uns seine Bauchseite zeigt und uns alle seine vier Pfoten entgegenstreckt.

Gewöhnlich verknüpfen wir das Gefühl von Geborgenheit mit der Gegenwart eines anderen Menschen. Doch können wir uns in Gegenwart eines anderen Menschen ebenso bedroht oder geborgen fühlen, wie wenn wir alleine sind. Geborgenheit ist ein Gefühl, das maßgeblich von uns selbst erzeugt wird. Haben wir bisher in unserem Leben mit anderen Menschen sehr schlechte Erfahrungen gemacht, dann begegnen wir anderen eher mit Misstrauen und können uns in ihrer Gegenwart nur schwer entspannen.

Wir können ganz bewusst etwas dafür tun, um das Gefühl von Geborgenheit in uns wachzurufen. In meinem Artikel Geborgenheit – ein erstrebenswertes Gefühl habe ich einige Strategien für Sie zusammengestellt.

Ich wünsche Ihnen ganz viele Momente, in denen Sie das wunderbare Gefühl der Geborgenheit verspüren können.

Ihre Miss Psycho

Mittwoch, 2. Mai 2012

Wir trennen uns nur vorübergehend

Hallo zusammen,
wenn ich den Satz zu hören bekomme: „Wir trennen uns nur vorübergehend“, dann kommen bei mir viele Zweifel auf. Zum einen lässt die Aussage hoffen, dass „alles wieder gut wird und beide Partner sich in der Partnerschaft wieder wohl fühlen können werden. Zum anderen stellt sich aber die Frage: Wie genau soll das passieren, dass die Partnerschaft wieder „heilt“?

Vergleichen wir die Partnerschaft einmal mit einer Krankheit, die uns ereilt. Um wieder zu gesunden, genügt es manchmal, sich einfach nur eine Weile ins Bett zu legen und von allen Aktivitäten zurückzuziehen. Unsere Abwehrkräfte können dann ungestört ihre Arbeit tun, neue Zellen können sich bilden, der Körper kann seine Heilarbeit verrichten. Manchmal benötigen wir aber auch Unterstützung von außen durch einen medizinischen Eingriff oder durch Medikamente. Manchmal müssen wir auch unser Verhalten langfristig grundlegend verändern, müssen z.B. unsere Ernährung umstellen oder für mehr Bewegung im Alltag sorgen.

Wenn eine Partnerschaft in Schieflage gerät, dann bedeutet dies, dass einer oder beide Partner den anderen nicht mehr lieben können und ihre Bedürfnisse nicht mehr erfüllt werden. Da es für die Partnerschaft keine eingebauten Selbstheilungskräfte gibt, wird eine vorübergehende Trennung auch nicht automatisch zur Verbesserung der Partnerschaft beitragen. Positiv kann sich jedoch auswirken, dass beide Partner erst einmal aus der gegenseitigen Schusslinie sind. Die täglichen Streitereien und Kränkungen hören erst einmal auf.

Um aber die Zeit der Trennung zu nutzen und auszuloten, ob die Partnerschaft noch eine Chance hat, müssen ganz klare Absprachen getroffen werden und beide Partner müssen an sich und der Partnerschaft arbeiten.

Wenn Sie sich im Augenblick über eine Auszeit aus der Partnerschaft Gedanken machen, dann schauen Sie einmal in meinen Artikel Trennung auf Probe.

Ich wünsche Ihnen eine Partnerschaft, in der Sie sich geborgen und wohlfühlen

Ihre Miss Psycho

Montag, 23. April 2012

Mein Partner sollte anders sein, als er ist


Hallo zusammen,

haben Sie auch nicht Ihren Traumprinzen oder Ihre Traumprinzessin abbekommen? Dann werden zumindest von Zeit zu Zeit von Ihnen Qualitäten wie Toleranz, Akzeptanz und Geduld verlangt – nämlich dann wenn Ihr Partner Dinge tut oder nicht tut, die Sie von ihm erwarten.

Und es ist gar nicht so einfach, diese Tugenden zu zeigen. Wir können zwar verstehen, dass jeder andere Mensch ebenso wie wir bedingungslos akzeptiert werden möchte, sind jedoch davon überzeugt, dass wir unserem Partner bestimmte Verhaltensweisen einfach nicht „durchgehen“ lassen können. Bestimmte Erwartungen, die wir an unseren Partner haben, wollen wir einfach nicht großzügig aufgeben, weil wir z.B. meinen, im Recht zu sein, dass uns bestimmte Dinge zustehen oder dass wir ohne sie nicht leben können.

Sind wir jedoch wirklich an einer harmonischen Partnerschaft interessiert, dann können und müssen wir unsere Geduld, Toleranz und Akzeptanz trainieren. Keine Angst, das soll natürlich nicht bedeuten, dass wir uns und unsere wichtigsten Ziele und Wertvorstellungen über Bord werfen sollten. Es geht vielmehr darin, die kleinen, alltäglichen Nörgeleien, mit denen wir uns und unserem Partner das Leben schwer machen, aufzugeben. Es gibt darum, uns nur noch dann aufzuregen und unsere Energie abzurufen, wenn es um wirklich wichtige Dinge geht.

Wollen Sie für Ihre Partnerschaft in Zukunft „Energie-Sparmaßnahmen“ ergreifen? Wollen Sie sich darin üben, Ihren Partner so zu nehmen, wie er ist?

Dann habe ich für Sie einige Strategien zum Thema Partner annehmen lernen zusammengestellt.

Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen gelingen mag, Ihrem Partner mit Liebe zu begegnen – auch wenn er nicht der perfekte Partner ist.


Ihre Miss Psycho

Dienstag, 10. April 2012

Was Menschen stark macht

Hallo zusammen,
geht es Ihnen auch so wie mir, dass Sie manche Menschen wegen ihrer Stärke bewundern? Manche Menschen scheinen schier unerschütterlich zu sein. Selbst eine schwere Krise oder mehrere Krisen in kurzen Abständen hintereinander können sie nicht so stark schüttern, dass sie grundsätzlich am Leben verzweifeln. Ja, es ist sogar so, dass diese Menschen aus den Krisen noch gestärkt hervorgehen.

Die psychologische Forschung hat sich in den letzten Jahren dieser seelischen Widerstandsfähigkeit angenommen. Sie bezeichnet diese innere Stärke als Resilienz. Der Grundstein für die Resilienz wird in der Kindheit gelegt. Doch wir haben jederzeit noch die Möglichkeit, auf unsere seelische Widerstandskraft Einfluss zu nehmen und sie zu stärken. Mehr dazu finden Sie in den Informationen zur Resilienz.

Wenn Sie für sich prüfen wollen, wie belastbar Sie sind, dann machen Sie doch einfach einmal den Resilienz-Test.

Ich wünsche Ihnen die Fähigkeit, aus Krisen gestärkt hervorzugehen.

Ihre Miss Psycho

Montag, 2. April 2012

Über den Wunsch, mehr vom Leben haben zu wollen

Hallo zusammen,
wenn ich mir heute das Leben insbesondere vieler junger Menschen anschaue, dann habe ich den Eindruck, sie seien immer irgendwie auf dem Sprung – auf der Suche nach Spaß, Genuss und immer neuen Anreizen. Zu diesem Drang nach Abwechslung und Input trägt ein Stück weit auch die Werbung bei, die uns einreden will, dass wir ihre neuen Produkte und Attraktionen unbedingt benötigen, um uns glücklich zu fühlen.

Dieses Streben nach ständiger Abwechslung geht jedoch nicht unbedingt einher mit mehr Zufriedenheit. Im Gegenteil, je höher die Geschwindigkeit, mit der wir etwas konsumieren oder erleben, umso weniger haben wir tatsächlich davon. Dies ist in etwa so, als ob wir einen Döner auf die Schnelle in uns hineinstopfen, während wir gleichzeitig telefonieren und auf dem Nachhauseweg sind. Wie viel Genuss wir wohl vom Verzehr des Döners haben und in Erinnerung behalten? Die Erfahrung mit dem Döner muss schon ziemlich ungewöhnlich ist – dass er z.B. versalzen ist – um bis in unser Bewusstsein vorzudringen und Gefühle auszulösen.

Andererseits ist aber auch das Gegenteil von Abwechslung – nämlich die Routine- ein Feind des Genusses und der Befriedigung. Alles, was immer im gleichen Trott verläuft, lässt unsere Glückshormone nicht mehr fließen und versinkt in der Unauffälligkeit.

Wenn Sie Lust haben, einmal ganz bewusst damit zu experimentieren, wann sie besonders viel Genuss und Sinnensensationen verspüren, dann habe ich für Sie ein kleines Genusstraining zusammengestellt.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei, Ihre Sinne „wach zu kitzeln“.

Ihre Miss Psycho

Montag, 19. März 2012

Warum fühle ich mich manchmal so schlecht

Hallo zusammen,
Gefühle können unsere Freunde und unsere Feinde sein – so sehen es die meisten von uns. Sie kommen uns nicht immer gelegen und haben die Gabe, uns den ganzen Tag mächtig zu verhageln. Wir haben den Eindruck, dass sie ein geheimes Eigenleben führen und wir nichts gegen sie auszurichten haben.

In Wirklichkeit sind unsere Gefühle aber nicht unsere Feinde. Ähnlich wie Wegweiser zeigen sie uns, wo wir uns gerade befinden bzw. in welche Richtung wir laufen sollen. Angst will uns z.B. vor Gefahren warnen. Auch Ärger zeigt uns an, dass wir in irgendeiner Form – sei es körperlich oder seelisch - bedroht werden. Sowohl Angst als auch Ärger wollen uns helfen, unser Leben zu erhalten. Einsamkeit und Traurigkeit signalisieren uns, dass uns etwas fehlt oder nicht so ist, wie wir es uns wünschen.

Unsere Gefühle werden nicht durch ein bestimmtes äußeres Ereignis hervorgerufen, sondern sie entstehen in unserem Inneren – hervorgerufen durch unsere Gedanken und Bilder. Erst dadurch, wie wir ein Ereignis bewerten, entscheidet sich, wie wir uns fühlen. Nur deshalb kann es dann auch dazu kommen, dass uns unsere Gefühle nicht nur vor wirklicher Gefahr warnen sondern auch vor Gefahren, die wir uns nur „einbilden“. So sehen z.B. Menschen mit Phobien Gefahren, wo keine wirkliche Gefahr besteht oder eine Katastrophe sehr unwahrscheinlich ist (z.B. bei einer Spinnenphobie oder Aufzugsphobie). Ausführlich beschreibe ich diesen Zusammenhang in meinem Artikel Gefühle und Gedanken – wie sie zusammenhängen.
Die Kunst besteht also darin, zu lernen, bei unseren Gefühlen zu unterscheiden, ob sie eine berechtigte Botschaft für uns haben, die uns hilft, oder eine Botschaft, die auf falschen Bewertungen basiert.

Wie Sie den Unterschied herausfinden und häufiger die positiven und hilfreichen Gefühle verspüren, die Sie gerne verspüren möchten, erfahren Sie in dem Ratgeber Gefühle verstehen, Probleme bewältigen, den ich zusammen mit dem Psychotherapeuten Rolf Merkle geschrieben habe.

Ich wünsche Ihnen, dass Liebe und Freude möglichst oft Ihre Begleiter sind.

Ihre Miss Psycho

Montag, 12. März 2012

Ich kann nicht loslassen

Hallo zusammen,
wenn ich den Begriff loslassen höre, dann kommt mir immer das Bild eines Hundes in den Sinn, der sich in ein Stöckchen verbissen hat, während Herrchen ihn anschreit „Bello, aus, lass los“.
Loslassen bedeutet, sich mit der Situation zu arrangieren, wie sie ist. Unsere Aufmerksamkeit ruht dann wieder auf der Gegenwart statt auf der Vergangenheit. Ebenso wie der Hund sich schwertut, sein geliebtes Stöckchen fallen zu lassen, tun wir uns schwer, manche Dinge loszulassen ( z.B. einen Fehler, eine Schwäche, eine Trennung oder einen Verlust). Besonders schwer fällt es uns z.B., etwas loszulassen,

- wenn wir glauben, dazu von außen gezwungen zu werden.
- wenn wir denken, damit unserem Gegenüber Recht zu geben.
- wenn wir glauben, dadurch den Kürzeren zu ziehen.
- wenn wir glauben, dem anderen durch unser Verhalten zeigen zu müssen, dass er uns nicht so behandeln darf.
- wenn wir glauben, loslassen bedeute kapitulieren.
- wenn wir glauben, loslassen bedeute gutheißen.
- wenn wir glauben, keine andere Wahl zu haben, als uns so schlecht zu fühlen.
- wenn wir glauben, es nicht anders verdient zu haben.

Loslassen kann sich allmählich und schleichend quasi wie ganz von selbst ergeben oder auf einer ganz bewussten Entscheidung beruhen, unsere Sichtweise zu verändern. Die Vorteile, die sich aus dem Loslassen ergeben, sind immens. So stehen uns z.B. unsere Energie und unsere Kreativität wieder voll für das Hier und Jetzt zur Verfügung.

Gibt es in Ihrem Leben auch belastende Dinge, die Sie gerne loslassen möchten?
Dann habe ich für Sie hierzu in meinem Artikel Loslassen können lernen hilfreiche Strategien zusammen getragen.

Ich wünsche Ihnen die Kraft, loszulassen, was Sie belastet und nicht weiterbringt.

Ihre Miss Psycho

Montag, 5. März 2012

Anderen helfen tut mir gut

Hallo zusammen,
kennen Sie dieses Gefühl, dass Sie alles anödet und vieles von dem, was bisher für Sie wichtig war, Ihnen keine rechte Freude mehr bringt?

Nun, dann könnte dies möglicherweise auf eine Depression hinweisen. Es könnte aber auch sein, dass sich in Ihrem Innern eine fundamentale Veränderung vollzieht bzw. bereits vollzogen hat. Vielleicht haben sich mehr oder weniger bewusst Ihre Werte verändert. Materielle Werte, ein gut gefülltes Konto, Karriere und Erfolg sind nicht mehr die Ziele, die Sie unbedingt anstreben „müssen“, um zufrieden und glücklich zu sein.

Dann könnte der Zeitpunkt gekommen sein, an dem Sie nach einer Betätigung suchen, bei der andere Menschen im Vordergrund stehen. Sie möchten sich vielleicht beruflich umorientieren oder sich zumindest in Ihrer Freizeit ehrenamtlich betätigen.

Wenn Sie sich für andere Menschen einsetzen, dann werden Sie eine großartige Entdeckung machen: Nicht nur der andere, sondern auch Sie selbst werden etwas davon haben. Die Natur hat es quasi so eingerichtet, dass wir dafür belohnt werden, andere zu unterstützen. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass regelmäßiger ehrenamtlicher Einsatz sich sowohl positiv auf unseren Körper als auch auf unsere Seele auswirkt.

Aber vielleicht haben Sie trotz dieser möglichen Vorteile auch einige Bedenken, sich ehrenamtlich zu betätigen. Sie haben vielleicht Angst, die Aufgaben, die mit dem Ehrenamt verbunden sind, nicht zu bewältigen, oder Angst, ausgenutzt zu werden.
Dann ist es wichtig, sich diese Einwände genauer anzusehen und zu prüfen, ob Sie sie entkräften können. Häufig kann man auch mal nur probeweise eine Aufgabe übernehmen, um zu sehen, ob sie einem Spaß macht und gut tut.

Wenn Sie sich näher damit auseinandersetzen möchten, welche positiven Auswirkungen Ihre Hilfsbereitschaft haben kann und wie Sie eine für Sie passende Aufgabe finden, dann schauen Sie einmal in meinen Artikel zum Thema Ehrenamtlich tätig sein.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie den für Sie passenden Weg finden, um sich sinnerfüllt und zufrieden zu fühlen.

Ihre Miss Psycho

Montag, 20. Februar 2012

Und jetzt erst recht!

Hallo zusammen,
ein Kennzeichen der Trotzphase und dann später der Pubertät ist, dass wir uns durch ein Nein nicht von unserem Ziel abhalten lassen. Wir haben uns etwas in den Kopf gesetzt und wollen es, entgegen gutgemeinter Ratschläge von Erwachsenen, durchsetzen.
Während unsere Entschiedenheit und unser „Dickkopf“ uns hier manchmal ganz schön in die Irre führen, und wir nur, um der Rebellion und des Siegens willen, an unserem Ziel festhalten, gibt es einen anderen Bereich, in dem genau diese Stärke gefragt ist: im Umgang mit Niederlagen.

Eine Niederlage zu erleiden, ein Ziel nicht zu erreichen – das ist erst mal für keinen von uns angenehm. Gestehen wir uns die Niederlage ein, so ist es auch ganz normal, vorübergehend enttäuscht, traurig, verärgert, schuldig, ängstlich oder verunsichert zu sein. Nur wenige schaffen es, einer Niederlage sofort etwas Positives abzugewinnen oder nur ein wenig überrascht davon zu sein.

Entscheidend ist dann, ob wir aus diesem Zustand wieder herausgelangen und wie wir mit unserer Niederlage umgehen. Es ist weder sinnvoll, so zu tun, als ob es überhaupt keine Niederlage gegeben hätte, noch so zu tun, als ob die Niederlage das Ende der Welt wäre und wir nie mehr eine Chance bekämen.

Neugierig, wie Sie das Beste aus einem Misserfolg machen?
Der Psychologe Rolf Merkle hat für Sie 20 Strategien zum Thema Niederlagen in Erfolge verwandeln zusammengestellt.
Schauen Sie einfach mal vorbei.

Ich wünsche Ihnen die Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln und aus Fehlern zu lernen.

Ihre Miss Psycho

Montag, 13. Februar 2012

Mir ist im Augenblick alles zu viel

Hallo zusammen,
kennen Sie auch solche Momente, an denen Sie denken, alle Schwierigkeiten haben sich bei Ihnen zum Treffen verabredet? Momente, an denen Sie denken „Ich spiele nicht mehr mit! Macht doch grad alles alleine!“ und am liebsten alles hinschmeißen würden?

Mir kommt in solchen Momenten immer der Begriff „Gesetz der Serie“ in den Sinn – es ist, als ob ein Problem das nächste nach sich zieht. Gott sei Dank ist irgendwann dieser gesamte Spuk auch wieder vorbei und wir gelangen wieder in ruhigere Gewässer.

Ich möchte an dieser Stelle also nicht auf Burnout eingehen – den Begriff, der im Augenblick in aller Munde ist. Man spricht von Burnout, wenn man in dem Zustand chronischer Erschöpfung ist. Es geht mir um die Zeiten im Alltag, an denen einfach sehr viel auf uns einströmt, was uns belastet und überfordert.

In dem Augenblick, in dem wir uns überfordert fühlen, kann es passieren, dass wir quasi völlig „kopflos“ reagieren. Wir können nicht mehr klar denken, rasten vielleicht aus oder fallen in uns zusammen. Vielleicht beginnen wir auch zu weinen oder bekommen eine Panikattacke. Körper und Seele sagen uns, dass im Augenblick alles zu viel für uns ist.

In solchen Situationen tut es gut, einen guten Freund zur Seite zu haben, der uns beruhigt und wieder auf den sicheren Boden zurückholt. Doch nicht immer ist ein Freund zur Stelle. Deshalb macht es Sinn, wenn wir uns ein Notfallprogramm zurechtlegen bzw. zumindest wissen, an welchem Ort wir es in einem solchen Moment finden können.

Ich habe für Sie einmal zusammengetragen, welche Erste Hilfe Strategien dann greifen können, wenn Sie sich überfordert fühlen.
Am besten ist es aber, wenn Sie diese Liste noch mit den Strategien ergänzen, die sich bisher in Ihrem Leben als besonders hilfreich herausgestellt haben.

Ich wünsche Ihnen immer ausreichend Kraft, die auf Sie zukommenden Aufgaben gut zu bewältigen.

Ihre Miss Psycho

Montag, 6. Februar 2012

Ich schaffe es nur schwer, Nein zu sagen

Hallo zusammen,
„Nein“, dieses harmlose, kleine Wörtchen mit vier Buchstaben einfach nur als Wort auszusprechen, das fällt uns leicht. Ganz anders sieht es aus, wenn wir es gegenüber einem anderen Menschen äußern wollen oder müssen. Dann kommt es vielen von uns nur schwer über die Lippen.

Während wir in unserer Kindheit eine Zeit durchlaufen, in der es uns unbändigen Spaß macht, unsere Eltern mit unserem Nein zu allem und jedem zur Weißglut zu bringen, verbinden wir als Erwachsene oftmals damit quasi eine unsichtbare Barriere, die wir nicht zu überspringen wagen.

Was macht es uns aber so schwer, ein Nein zu formulieren? Wie entsteht diese innere Sperre?
Wir selbst errichten diese Sperre. Wir verknüpfen mit dem Wörtchen Nein eine Gefahr für uns. Im Laufe unseres Lebens, insbesondere in der Kindheit haben wir Erfahrungen damit gesammelt, wie andere Menschen auf unser Nein reagieren. Gewöhnlich gefällt unser Nein anderen Menschen nicht. Unser Nein bedeutet für sie eine Art Abfuhr. Ihre Bedürfnisse und Erwartungen werden in diesem Moment nicht erfüllt. Es geht darum, wer Macht hat und die Regeln setzt. Und so ist es gut nachvollziehbar, dass sie auf unser Nein mit Ärger oder Enttäuschung reagieren, ja, sich vielleicht sogar ganz von uns zurückziehen. Diese negative Reaktion bedeutet für uns aber Gefahr. Schließlich wollen wir nicht getadelt, angeschrien, abgelehnt oder ausgeschlossen werden. Wir wollen auch nicht, dass andere sich durch unser Nein verletzt und enttäuscht fühlen. Deshalb entscheiden wir uns oftmals für den Weg, um des lieben Frieden willens auf unser Nein zu verzichten und sozusagen „gute Miene zum bösen Spiel“ zu machen.

Nun ist es für unser Zusammenleben mit anderen sicher sinnvoll, abzuwägen, ob wir darum kämpfen sollen, unsere Forderungen durchzusetzen, oder lieber die Bedürfnisse der anderen erfüllen oder einen Kompromiss anstreben. Doch generell ist es wichtig für uns, auch Nein sagen und z.B. unberechtigte oder übertriebene Forderungen ablehnen zu können. Deshalb lohnt es sich für uns, uns diese Fertigkeit anzueignen.

Mehr darüber, welche Einstellungen Sie daran hindern, Nein zu sagen, und wie Sie leichter Nein sagen können, finden Sie in dem Artikel von Rolf Merkle Selbstbewusst Nein sagen lernen und in seinem Ratgeber Lass dir nicht alles gefallen.
Wollen Sie sich lieber etwas über die Angst vor dem Neinsagen und deren Hintergründe erzählen lassen, können Sie einmal in das Video zur Angst vor dem Neinsagen hineinschauen.

Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen das Wörtchen Nein leicht über die Lippen kommt, wann immer Sie sich dafür entscheiden.

Ihre Miss Psycho


Montag, 23. Januar 2012

Wie soll ich nur einen neuen Partner finden?

Hallo zusammen,
wenn wir in der Pubertät unsere ersten Kontakte zum anderen Geschlecht knüpfen, dann fühlen sich die meisten von uns ziemlich unsicher und verloren. Werden wir beim anderen ankommen? Was, wenn wir uns dumm verhalten? Wie küsst man am besten? Was muss ich beim Sex machen? – solche Fragen quälen uns. Langsam entwickeln wir dann gewöhnlich Routine und wissen, was wir tun müssen, um beim anderen Geschlecht anzukommen. Leben wir erst einmal in einer festen Partnerschaft, verlieren wir diese Fertigkeiten wieder.

Geht unsere feste Partnerschaft in die Brüche, werden wir wieder von unserer Vergangenheit eingeholt. Wollen wir einen neuen Partner finden, müssen wir uns erneut auf „unsicheres Eis“ begeben. Etwas komplizierter als in unserer Pubertät wird es noch dadurch, dass wir nun auch noch einen Rucksack angefüllt mit negativen Erfahrungen mit unserem Ex-Partner mitschleppen. So reagieren wir z.B. allergisch auf bestimmte Sätze oder sind besonders misstrauisch bei bestimmten Verhaltensweisen, die wir von unserem Ex-Partner kennen. Unser Ex-Partner dient uns als Schablone, anhand der wir alle neuen „Kandidaten“ beurteilen. Vielleicht setzen wir uns auch unter Druck, schnellstmöglich wieder einen Partner zu finden, oder hoffen, unseren Ex-Partner zurückzugewinnen, indem wir ihm unseren neuen Partner präsentieren.

Es gibt also viele Fußangeln, in die wir hineintreten können, wenn wir nach einer Trennung auf Partnersuche gehen. In meinem Artikel Nach Trennung wieder auf Partnersuche gehen habe ich mögliche Fallen und hilfreiche Strategien für die Partnersuche zusammengestellt.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie, sofern Sie auf Partnersuche sind, bald einen Menschen finden, dem Sie vertrauen und den Sie lieben können.

Ihre Miss Psycho

Mittwoch, 18. Januar 2012

In meiner Familie werden alle alt

Hallo zusammen,
ging Ihnen schon einer der beiden folgenden Gedanken durch den Kopf: „In meiner Familie werden alle alt“ oder „In meiner Familie sterben alle jung“? Dann nutzen Sie bereits Suggestionen, die sich auf das Alter beziehen und häufig angewendet auch einen großen Einfluss auf Ihr Alter haben können.

Natürlich können wir nicht sagen, dass Suggestionen unsere Lebenserwartung bestimmen und dass wir einfach nur positiv denken müssen und dann werden wir schon „uralt“ werden. Und doch spielen Suggestionen beim Älterwerden eine große Rolle.

Die Psychologin Ellen Langer, Professorin an der Harvard-Universität, konnte z.B. zeigen: Die Einstellung zum Alter und Älterwerden hat einen enormen Einfluss auf den Körper. So können Sehkraft, Gedächtnis, Hörvermögen, körperliche Beweglichkeit, Gang und Haltung und das Aussehen durch eine positive Einstellung zum Alter positiv beeinflusst werden. Umgekehrt verstärken negative Gedanken wie etwa „Das lohnt sich nicht mehr für mich“ „Dafür bin ich zu alt“ oder „Das wird nur alles schlechter werden.“ den Einfluss des Alters auf unsere Zufriedenheit, unseren Körper und unser Verhalten. Wir sehen nur noch Mangel und Verlust und nehmen uns so die Lebensfreude.

Neugierig, wie Sie den Einfluss des Alterns abmildern können?
Dann schauen Sie in den Artikel von Rolf Merkle: Lebenserwartung – was verlängert sie, was verkürzt sie?

Ich wünsche Ihnen die Fähigkeit, jeden Tag etwas Spannendes, Belebendes oder Erfreuliches für sich zu entdecken - ganz egal, wie alt Sie sind.

Ihre Miss Psycho

Montag, 9. Januar 2012

Ich tue mich schwer, andere zu kritisieren

Hallo zusammen,
geht es Ihnen ähnlich wie mir, dass Ihnen Kritik nur schwer über die Lippen kommt? Sehen Sie dies als ein Problem oder denken Sie eher, dass man ja nicht unbedingt kritisieren muss?

Nun, ich sehe es so, dass Kritik ein Mittel ist, welches wir nicht allzu oft einsetzen sollten. Dennoch ist es gut, wenn wir frei auswählen können, ob wir eine Kritik äußern wollen oder nicht. Wenn uns z.B. wirklich etwas an einem anderen stört oder dieser tatsächlich einen Fehler gemacht hat, den er in Zukunft unbedingt vermeiden sollte, dann müssen wir über unseren Schatten springen können. Zuwarten und hoffen, dass der andere selbst darauf kommt, bringt uns in eine Opferrolle - und meist werden wir vergebens warten. Unseren Ärger über den anderen hinunterzuschlucken, einfach nur weil wir uns nicht getrauen, etwas zu der anderen Person zu sagen, raubt uns Energie. Es besteht die Gefahr, dass wir ihm dann irgendwann einmal aus dem heiterem Himmel herab alle unsere Enttäuschungen geballt „auf das Butterbrot“ schmieren.

Wie kommt es eigentlich, dass wir uns scheuen, Kritik zu äußern?
Meist hat es damit zu tun, dass wir selbst nur schwer mit Kritik umgehen können. Wir fühlen uns durch Kritik leicht verletzt, gedemütigt bzw. schnell in unserer gesamten Person in Frage gestellt. (Siehe hierzu auch mein Artikel Mit Kritik umgehen lernen). Deshalb nehmen wir an, dass es anderen ähnlich gehen wird wie uns, wenn wir sie kritisieren. Ein anderer Grund für die Vermeidung von Kritik kann sein, dass wir befürchten, dadurch die Zuwendung und Anerkennung des von uns Kritisierten zu verlieren.
Manchmal können sich unsere Befürchtungen auch tatsächlich einstellen und der andere nimmt uns unsere Kritik krumm oder will schlimmstenfalls nichts mehr mit uns zu tun haben. Manchmal wird unser Mut, Kritik zu äußern, jedoch auch dadurch belohnt werden, dass sich unsere Beziehung zum anderen bessert oder wir diesem mit unserer Kritik wirklich dabei helfen, sich weiterzuentwickeln.

Noch einen anderen Aspekt gilt es zu berücksichtigen: Kritik ist nicht gleich Kritik.
Es spielt eine große Rolle, aus welchen Gefühlen heraus wir unsere Kritik äußern. Wenn wir richtig sauer sind oder uns verletzt fühlen, dann werden wir die Kritik eher in einem scharfen Ton und mit beleidigenden Worten formulieren. Es geht uns dabei dann darum, den anderen zu maßregeln und klein zu machen. Dann ist es natürlich auch kein Wunder, wenn dieser sich auf die Füße getreten fühlt. Äußern wir unsere Kritik jedoch wohlwollend, sind die Chancen größer, dass der andere sie annehmen kann.

Mehr dazu finden Sie in meinem Artikel Wenn Sie kritisieren, dann richtig.
Schauen Sie auch einmal in die kleinen Videoclips von Dr. Rolf Merkle zur Angst vor Kritik.

Ich wünsche Ihnen die Fähigkeit, Kritik dann angemessen äußern zu können, wenn Sie es für richtig und nötig halten.

Ihre Miss Psycho