Montag, 22. März 2010

Was tun, wenn mein Partner oder Angehöriger depressiv ist?

Hallo zusammen,

für die Medien sind Depressionen fast immer nur dann interessant, wenn sie einen prominenten Menschen betreffen. Nach dem Freitod des Torwarts Robert Enke waren Depressionen z.B. für kurze Zeit in aller Munde. Wenn Sie einen Angehörigen haben, der depressiv ist, dann brauchen Sie keine Presse, die über die verschiedenen Symptome von Depressionen berichtet. Tagtäglich sind Sie damit konfrontiert.

Eine Depression nimmt die gesamte Person eines Betroffenen ein. Sie schlägt sich in seinem Denken, Fühlen und Verhalten nieder. Und wenn Sie mit einem depressiven Menschen zusammenleben, dann wird sich die Depression auch auf Ihr Befinden auswirken. Beispielsweise hat Ihr Angehöriger kein Interesse mehr an seinem Hobby und kann sich nicht mehr über angenehme Aktivitäten freuen. So können sie nicht mehr gemeinsam Spaß haben und gemeinsamen Interessen nachgehen. Der Betroffene zieht sich vielleicht ins Bett zurück oder leidet unter großer Erschöpfung. So kann er seine normale Rolle nicht mehr übernehmen und auf Sie kommen mehr Verpflichtungen zu. Ihr vormals selbstbewusster Partner zweifelt vielleicht an sich, quält sich mit Schuldgefühlen und ist nicht mehr fähig, Entscheidungen zu treffen. So müssen Sie mehr Verantwortung übernehmen. Vielleicht äußert Ihr Angehöriger auch Selbstmordgedanken und Sie leben in permanenter Angst, dass er sich etwas antut.

Vielleicht haben Sie vor dem Auftreten seiner Depression noch keine Erfahrung damit gehabt, welche massiven Auswirkungen Depressionen haben können. Nun fühlen Sie sich zum einen hilflos, wie Sie sich Ihrem Angehörigen gegenüber verhalten und wie Sie ihn unterstützen sollen. Zum anderen müssen Sie aber auch mit Ihren eigenen Gefühlen klarkommen. Ihre Geduld wird auf eine große Probe gestellt. Ein manches Mal werden Sie vielleicht auch richtig vorwurfsvoll und wütend auf Ihren Angehörigen, was dann wiederum Schuldgefühle nach sich zieht. Vielleicht fühlen Sie sich selbst auch missachtet, weil er Ihre gutgemeinten Ratschläge nicht befolgen kann. Sie fühlen sich in seiner Gegenwart stimmungsmäßig hinuntergezogen, ausgelaugt, und, und, ...

Es ist also nicht nur wichtig für Sie, zu wissen, wie Sie Ihrem Angehörigen helfen können, sondern auch, was Sie selbst für sich tun können, um im Gleichgewicht zu bleiben. Deshalb habe ich für Sie in dem Beitrag Mein Partner ist depressiv - wie kann ich ihm helfen? Tipps und Hilfestellungen zusammengetragen,

- wie Sie auf die Depression Ihres Angehörigen reagieren könnten,
- was Sie für sich tun können, um Ihre Kraft zu erhalten, und
- wie Sie Ihrem depressiven Angehörigen helfen können.


Wenn Sie weitere hilfreiche Vorschläge haben, lassen Sie es mich wissen.

Ich wünsche Ihnen viel Kraft, wenn Sie einen depressiven Menschen begleiten.

Ihre Miss Psycho

1 Kommentar:

Stefanie hat gesagt…

Hi, wir hatten in unserer Firma im Rahmen von Betriebliche Gesundheitsförderung Psychologen im Haus, die uns die Auswirkungen von Stress und Depressionen erklärt haben. Sehr interessant.