Hallo zusammen,
beginnen wir unsere gemeinsame Zeit heute einmal mit einem kleinen Experiment. Nehmen Sie jetzt gleich einmal die Körperhaltung ein, die Sie einnehmen, wenn Sie total gelangweilt sind. Vermutlich lehnen Sie sich hierzu zurück, rutschen in eine bequeme Couch-Fernseh-Position. Ihr Kopf fällt leicht nach vorne oder nach hinten. Sie legen einen gelangweilten Gesichtsausdruck auf. Vielleicht beginnen Sie sogar zu gähnen. Lassen Sie diese Körperhaltung ein wenig wirken.
Und nun, da ich schließlich nicht will, dass Sie meinem Text mit einem Gefühl von Langeweile begegnen, setzen Sie sich aufrecht und gespannt hin. Sie halten den Kopf gerade und betrachten aufmerksam meinen Text. Lassen Sie diese Haltung ein wenig wirken.
Haben Sie einen Unterschied in Ihren Gefühlen und Ihrem Körper bemerkt? Wenn Sie sich auf das kleine Experiment eingelassen haben, dann haben Sie gespürt, dass sich bei einer gelangweilten Körperhaltung tatsächlich auch das Gefühl der Langeweile einstellt. Umgekehrt führt eine gespannte, aufrechte Körperhaltung zu einem Gefühl von Wachheit und Aufmerksamkeit, Sie sind neugierig und interessiert.
Was bedeutet dieses Experiment aber nun für Ihren Alltag?
Es bedeutet, dass Sie Ihre Körpersprache gezielt einsetzen können. So können Sie sich, wenn Sie z.B. der Langweile entgegenwirken möchten, ganz bewusst aufrichten, tief ein- und ausatmen und aufmerksam Ihren Blick nach etwas Interessantem Ausschau halten lassen. Wenn Sie sich beruhigen wollen, atmen Sie in dem Rhythmus, in dem Sie gewöhnlich im Ruhezustand atmen. Entspannen Sie außerdem gezielt Ihre Muskulatur. So helfen Sie sich, schneller wieder die Stimmung und Verfassung zu verspüren, die Sie sich wünschen.
In meinem Artikel Wie wir über unsere Körpersprache unser seelisches Befinden beeinflussen finden Sie weitere Strategien.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei, mit Ihrer Körpersprache zu experimentieren.
Ihre Miss Psycho
2 Kommentare:
Hallo Miss Psycho,
ich hätte eine Frage an Sie wegen einem Problem, welches ich einfach nicht lösen kann. Leider weiß ich nicht, wie ich sie sonst anschreiben kann. Und zwar würde ich gerne wissen, wie man denn, wenn man an einer chronischen psychischen Krankheit leidet, welche negativen Auswirkungen auf viele elementare Bereiche des Lebens hat (Soziales, Beruf, Universität,...), sich nicht minderwertig fühlen kann? So eine Person weicht doch erheblich von den soziokulturellen Erwartungen ab und bekommt das alltäglich zu spüren. Wie kann sich jemand positiv sehen, wenn er nicht nur in der Kindheit gescheitert ist, sondern aktuell als Erwachsener immer wieder scheitert? Ich denke in so einem Fall ist es nicht möglich ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen. Vertrauen in ein unzuverlässiges Selbst? Die betroffene Person müsste ein der Realität widersprechendes Bild von sich selbst schaffen, welches unter dem Druck der Außenwelt als ständigen negativen Feedbackgeber, bei einem sowieso schon schwachen Selbst, zwangsläufig zusammenbrechen muss.
lg makarios
Hallo,
es ist schwieriger, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln bzw. zu erhalten, wenn man in irgendeiner Form von der Allgemeinheit abweicht. Doch sind die Ursachen eines geringen Selbstwertgefühls immer dieselben: Wir vergleichen uns mit anderen, suchen nach unseren "Mängeln" und werten uns ab. Wir gehen davon aus, dass man unseren Wert als Mensch messen kann und dass wir über Aussehen, Eigenschaften und Leistung seinen Wert "steigern" oder "mindern" kann. In Wirklichkeit bleibt unser Wert jedoch gleich - völlig unabhängig davon, was wir anzubieten haben. Sie sind leibenswert und wertvoll, genau so wie Sie sind.
Lesen Sie hierzu weiter unter dem Stichwort Selbstvertrauen auf http://www.palverlag.de
Ihre Miss Psycho
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